Serpil Temiz Unvar

(geb. in der Türkei, lebt in Hanau)

„Wenn Kinder auf die Welt kommen, sind sie bereit, miteinander zu leben und zu lernen. Keiner entscheidet, mit welcher Nationalität er geboren wird. Hass und Rassismus ist nichts Angeborenes, sondern werden weitergegeben.“ *

Serpil Temiz-Unvars Sohn wurde von einem Rechtsextremisten in Hanau ermordet – daraufhin gründete sie die nach ihm benannte „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“.  

Geboren im Süden der Türkei zog Serpil Temiz-Unvar als Kind mit ihren Eltern nach Frankreich. Später ging sie mit ihrem Mann nach Hanau, wo sie zusammen vier Kinder großzogen.  Eines dieser Kinder, ihr Sohn Ferhat, wurde bei dem Terroranschlag in Hanau im Jahr 2020, zusammen mit acht weiteren Menschen, von einem rechtsextremistischen Täter ermordet. Um dem mörderischen Rassismus, dem ihr Sohn zum Opfer fiel, eine eindeutige Botschaft entgegenzusetzen, gründete Serpil Temiz-Unvar eine politische Bildungsinitiative. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern, die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind, finden damit eine Anlaufstelle zur Beratung und Verarbeitung. Die Initiative unterstützt zudem Lehrkräfte dabei, das Thema Rassismus in den Lehrplan einzubinden und zu behandeln.  
 
Heute lebt Serpil Temiz-Unvar mit dem Schmerz des Verlusts weiter und bekämpft den Hass, dem ihr Sohn zum Opfer fiel. 

* Temiz-Unvar, S., Rede, Bochum, 19.2.2022, https://www.bo-alternativ.de/2022/02/19/redetext-von-serpil-temiz-unvar/ (17.11.2022). 

Credits: Fotograf Thomas Lohne