Rosa Luxemburg
(geb. 1871 als Rozalia Luxenburg in Zamość, Kongresspolen, Russisch-Polen/Russisches Kaiserreich –
ermordet 1919 in Berlin)
„Freiheit ist immer die Freiheit
der Andersdenkenden.“ *
Rosa Luxemburg fühlte sich überall zu Hause, wo es Wolken und Vögel und Menschentränen gibt.
Die polnische Jüdin Rosa Luxemburg avancierte zu Beginn der 1920er-Jahre zu einer der bedeutendsten Vertreter:innen der europäischen Arbeiter:innenbewegung – und zu einer Hassfigur des Rechtsextremismus. Bis heute ist sie eine Ikone linker Gruppierungen, ein „role model” des demokratischen Sozialismus in allen Teilen der Welt. Luxemburg wollte das Proletariat und alle unterdrückten Minderheiten vom Joch einer ausbeuterischen Gesellschaftsordnung, dem Kapitalismus, befreien. Die Emanzipation, so war sie überzeugt, könne nur durch einen radikalen Umsturz des Systems und nicht durch bloße Reformen geschehen. Sie brach mit der Sozialdemokratie, die in ihrer Jugend noch eine bedeutende Rolle für sie gespielt hatte.
Trotz ihres revolutionären Gestus und des radikalen Engagements auf der Straße war Luxemburg niemals dogmatisch. Als Denkerin blieb sie dynamisch und kritisierte auch die ideologischen Verhärtungen und politischen Irrwege, die im Namen des Marxismus beschritten wurden.
Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg – nur kurze Zeit, nachdem sie die Kommunistische Partei Deutschlands mitgegründet hatte – zusammen mit ihrem Genossen Karl Liebknecht in Berlin von Mitgliedern eines Freicorps ermordet.
* Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution, in: Gesammelte Werke, Bd. 4, Berlin 1970.