Kim de l’Horizon
(geb. 1992 in Ostermundigen bei Bern, Schweiz)
„Ich denke, wir können den Herausforderungen des Lebens nur begegnen, wenn wir es mit offenen Armen empfangen.“ *
Kim de l’Horizon kämpft dafür, dass Menschen – ihre Körper und Geschlechter sowie ihr Begehren – nicht auf starre Identitäten festgelegt werden.
Als queere und non-binäre Person lehnt de l’Horizon es ab, auf eine Geschlechtsidentität festgelegt zu werden. In dem autofiktionalen Roman „Blutbuch“ hat Kim de l’Horizon die Erinnerungen an das Aufwachsen in einem Milieu verarbeitet, das ausschließlich traditionelle Vorstellungen eindeutiger Weiblichkeit und Männlichkeit kennt. Für das Buch, das die Identitätssuche eines Menschen thematisiert, der aus den gesellschaftlich akzeptierten Kategorien herausfällt, hat de l’Horizon 2022 als erste non-binäre Person den Deutschen sowie den Schweizer Buchpreis erhalten. Bei der Preisverleihung rasierte Kim de l’Horizon sich aus Solidarität mit den revoltierenden Frauen Irans auf offener Bühne die Haare.
Mittels Literatur strebt de l’Horizon an, zur Heilung gesellschaftlicher Wunden beizutragen und mehr Empathie für queere und andere von Gewalt betroffene Lebenswelten zu fördern.
* Balzer, V., Anschreiben gegen den Status quo, in: Deutschlandfunk, 17.10.2022