Anne Frank
(geb. 1929 in Frankfurt am Main – gest. 1945 im KZ Bergen-Belsen)
„Wie herrlich ist es, dass niemand eine Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt langsam zu verändern! Wie herrlich ist es, dass jeder, klein oder groß, direkt seinen Teil dazu beitragen kann, um Gerechtigkeit zu bringen und zu geben!” *
Anne Frank hat das berühmteste Tagebuch der Welt geschrieben – und wurde von den Nationalsozialisten im Alter von 15 Jahren ermordet.
Anne Frank wurde als eine von zwei Töchtern in eine deutsch-jüdische Familie geboren. Ihre Eltern waren Anhänger:innen des deutschen Reformjudentums, die Kinder wuchsen in Frankfurt am Main in einem pluralistischen Umfeld auf. Sprachlich talentiert, entwickelte Anne schon früh den Wunsch, Schriftstellerin zu werden. Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 erkannte Annes Vater, dass die Familie in Deutschland keine Zukunft hätte. So gingen die Franks ins Exil nach Amsterdam. Nachdem die Nazis die Niederlande besetzt hatten, lebte Anne mit ihrer Familie und vier weiteren verfolgten Personen versteckt in einem Amsterdamer Hinterhaus. Hier brachte sie ihre Gedanken und Erfahrungen in Tagebuchform zu Papier.
Nach zwei Jahren auf engstem Raum wurde das Versteck aufgrund eines anonymen Hinweises von der Gestapo entdeckt. Anne Frank, gerade 15 Jahre alt geworden, wurde zunächst nach Auschwitz deportiert, und überlebte die Selektion knapp – alle Kinder unter 15 Jahren wurden nach der Ankunft umgehend vergast. Da die Rote Armee immer näher rückte, entschieden sich die Nazis, Auschwitz zu räumen. Viele der verbliebenen Häftlinge wurden ins Konzentrationslager Bergen-Belsen verschleppt. Kurz vor Kriegsende, nur wenige Wochen bevor die britischen Truppen das Lager befreiten, wurde Anne im KZ Bergen-Belsen ermordet.
Ihre Anerkennung als Autorin konnte Anne Frank nicht mehr miterleben: Ihr zwischen 1942 und 1944 verfasstes Tagebuch zählt zu den bekanntesten Büchern der Welt.
* Frank, A., Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus, Frankfurt a. M. 1960.