Alice Hasters
(GEB. 1989 in köln)
„Wer von sich behauptet, nicht rassistisch zu sein, hat eine enorme Fallhöhe“*
Alice Hasters ist eine deutsche Journalistin, Bestsellerautorin und Podcasterin und setzt mit ihrer Arbeit ein klares Zeichen gegen Rassismus in Deutschland.
In der täglichen Interaktion hat Alice Hasters das Verhalten von weißen Menschen lange Zeit nicht als rassistisch wahrgenommen. Denn die Bemerkungen sind nicht offenkundig rechtsextrem oder hasserfüllt, aber dennoch verdeutlichen sie ein Machtgefälle, welches weiße Menschen als Norm und Schwarze Personen als „Andere“ ausschließt. Wofür es im Deutschen bislang keinen Begriff gibt, beschreibt das Wort „Othering“ in diesem Zusammenhang sehr genau. 2019 veröffentlicht sie ihr erstes Buch „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“ und gibt autobiografische Einblicke als Betroffene des sogenannten Alltagsrassismus. Ihre Forderung: Eingeständnis und Selbstreflexion einer und eines Jeden.
Eindringlich und mit viel Geduld erklärt sie, warum Fragen wie „Wo kommst du her?“, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen, letztlich rassistischen Ursprungs sind und Machtungleichheiten prägen. Ihr Longseller trifft damit den Nerv der Zeit und das Unbehagen einer ganzen Gesellschaft. Denn die Konfrontation mit dem eigenen Rassismus trifft häufig zuerst auf Widerstand, Relativierung und Ablehnung – ein klares Zeichen dafür, dass das Problem in Deutschland tief verwurzelt und alles andere als aufgearbeitet ist. Neben ihrem Erfolg als Autorin arbeitet Alice Hasters als Journalistin für den RBB und die Tagesschau. Zudem diskutiert sie, zusammen mit Maximiliane Häcke, monatlich aktuelle Themen aus Politik, Popkultur und Gesellschaft in ihrem erfolgreichen Podcast „Feuer&Brot”
*https://editionf.com/alice-hasters-rassismus-interview/(8.3.2023)