Battlezone
in the streets!?
Улица как зона боевых действий!? /Вулиця як зона бойових дій!?/ Mücadele bölgesi sokak!?
Nur die massive Holztür verhinderte 2019 ein Massaker in der Synagoge von Halle
Am 9. Oktober 2019 zur Mittagszeit veröffentlichte ein deutscher Rechtsextremist auf verschiedenen Onlineplattformen ein Manifest. Es war voller hasserfüllter Sätze gegen Juden:Jüdinnen, Frauen und Einwanderer:innen. Danach begann er, seinen Hass in die Tat umzusetzen. Am höchsten jüdischen Feiertag – dem Versöhnungsfest Jom Kippur – verübte er einen Anschlag auf die jüdische Gemeinde von Halle. In der Synagoge feierten zu diesem Zeitpunkt 51 Menschen. Der 28-jährige Täter war mit selbstgebauten Schusswaffen und Sprengsätzen bewaffnet. Der Vorsteher der Synagoge sah den Täter über die Überwachungskamera der Synagoge. Er alarmierte die Polizei, sie war trotz des hohen Feiertags nicht vor Ort. Die Tür der Synagoge hielt den Schüssen des Attentäters stand. Nachdem er nicht eindringen konnte, ermordete er auf der Straße wahllos eine Passantin. Ihr Name war Jana Lange. Danach griff er einen nahegelegenen Dönerimbiss an, wo er einen weiteren Menschen tötete. Sein Name war Kevin Schwarze. Bevor er von der Polizei festgenommen werden konnte, hatte der Angreifer zwei Menschen erschossen und weitere verletzt. Die Überlebenden des Anschlags von Halle leiden bis heute unter den traumatischen Folgen.
Antisemitismus und Verschwörungsdenken haben mörderische Folgen
Der Anschlag von Halle hatte direkte Vorbilder. Der Täter von Halle übertrug seine Tat live ins Internet, wie am 15. März 2019 der rechtsradikal motivierte Massenmörder von Christchurch (Neuseeland). Auch seine Tat war bewusst geplant. In einem unmittelbar vor dem Anschlag veröffentlichten Manifest betonte er seine Absicht, „so viele Anti-Weiße zu töten wie möglich, vorzugsweise Juden“. Seine Äußerungen gehen zurück auf eine Idee der Neuen Rechten: den so genannten „Großen Austausch“. Anhänger dieser antisemitischen Verschwörungserzählung behaupten, die europäische Bevölkerung solle heimlich durch „Nicht-Weiße“ und insbesondere Muslime ersetzt werden. Dahinter stünden angeblich globale Eliten, die oft als Juden:Jüdinnen phantasiert werden. Derartiges Verschwörungsdenken setzen Attentäter wie der von Halle in Gewalttaten um, die sie als „Widerstandsaktionen“ verstehen. Rechte Verschwörungserzählungen sprechen jene Ängste an, die viele Menschen vor Zuwanderung und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen haben. Die Abschottung gegen Migration wird als angebliche „Lösung aller Probleme“ vorgestellt. Doch das Scheinbild einer rein „weißen“ Bevölkerung entspricht nicht der Wirklichkeit einer globalisierten Welt.
Schon die Nationalsozialisten haben die deutschen Juden:Jüdinnen ausgegrenzt und verfolgt mit einer Zwangsvorstellung von einer „reinrassigen deutschen Volksgemeinschaft“. Heute geht diese Diskriminierung im Denken vieler Menschen weiter. Auch von Vertreter:innen der AfD werden solche antisemitischen und rassistischen Ideen propagiert. Diese Ideologie aus Menschenverachtung und Intoleranz bedroht unsere Gesellschaft als Ganzes. Während des Prozesses gegen den Attentäter findet eine Überlebende aus der Synagoge dafür deutliche Worte:
„Bei dem Attentat hat es mich als Jüdin getroffen. Aber die vom Angeklagten repräsentierte Gesinnung trifft mich auch als Migrantin, als Frau und als Teil der deutschen Gesellschaft, die so vielfältig und divers ist, dass jede und jeder von uns zu irgendeiner Minderheit gehören kann, die unter Umständen für Benachteiligung markiert werden kann.“
Anastassia Pletoukhina, Nebenklägerin
Wir sind alle gemeint – Widerstandskräfte sind gefragt
Einige der Überlebenden waren im Prozess Nebenkläger:innen und berichteten darüber auf einem eigenen Blog. Der Anschlag hat bei den Betroffenen schwere Traumata hinterlassen. Ihr Gefühl, dass sie der antisemitischen Bedrohung hilflos ausgesetzt sind, wurde bei dem Anschlag stärker, weil trotz des Feiertags keine Polizei vor Ort war. Die Betroffenen haben auch deshalb den Schulterschluss mit Opfern und Angehörigen anderer rechtsterroristischer Anschläge gesucht. Diese gelebte Solidarität wurde unter anderem während des „Festival of Resilience“ (deutsch: Festival der Widerstandskräfte) sichtbar, das seit 2020 jährlich stattfindet. Überlebende der Anschläge von Halle und Hanau entzünden gemeinsam Gedenkkerzen für die Ermordeten beider Anschläge im Rahmen einer Zeremonie. Anlässlich des ersten Festivals sprach auch Faruk Arslan, der 1992 beim Brandanschlag von Mölln durch Neonazis seine Mutter, Tochter und Nichte verlor. Arslan verurteilte dabei scharf alle Versuche, die Täter als Einzelgänger oder geistig Verwirrte darzustellen:
„Sie denken, sie können uns kaputt machen. Nein, wir werden umso stärker. Wir werden uns niemals zurückziehen, wir werden immer wieder da sein und unsere Stimmen weitergeben.“
Faruk Arslan beim Festival of Resilience 2020
Battle zone in the streets?
Things are really hopping here! Whether out in the country or in the city, we meet a wide variety of people every day and sometimes find ourselves in situations that are not always easy to handle.
Use the magnetic pen to move the ball through the maze and see what conflict situations you encounter along the way. On the wall in front of you, you’ll find questions to answer.
Wall, front:
- Do I always have to freak out?
- Can I be of help here
- Do I watch out for others?
- Walkway or car park?
- Why can’t I go everywhere without feeling afraid?
- How do I get in here?
- Can I get out of here?
- Where do kids and teenagers find their place?
- Where to put the rubbish?
- Is it okay to say anything?
Text table, right:
Whether on the way to school, daycare, work or friends—as soon as we leave the house, we meet people who we share public space with: the street, public transport, playgrounds and so on. Sometimes, we reach the limit of our patience. Because of carelessly parked cars, bikes or scooters. Because the space on the pavement is getting tight or because we have to wait a long time for the public transport. Then it can all get to be too much for us, and we want to let off steam. Wouldn’t it be much smarter to stay cool, be considerate of others and get where you want to go without any stress? Streets are a real challenge to our tolerance!
Table, how to play:
In the city or in the country—we live together. Streets come up against streets, people against people… sometimes it gets tight, and sometimes there’s stress.
Imagine that you’re the ball. Using a sensitive touch, move through the maze. Let yourself be guided by the situations portrayed and the questions in the margins. How do you react in different situations, and what about our togetherness and consideration?
Улица как зона боевых действий!?
Все происходит здесь! Будь то в деревне или в городе, мы ежедневно встречаемся с разными людьми и иногда попадаем в ситуации, с которыми непросто справиться.
С помощью магнитной ручки передвигайте шар по лабиринту и смотрите, какие конфликтные ситуации будут случаться на его пути. На стене перед вами будут вопросы, на которые вы сможете ответить.
Стена спереди:
- Всегда ли мне следует сразу выходить из себя?
- Могу ли я здесь помочь?
- Обращаю ли я внимание на других?
- Тротуар или парковка?
- Почему я никуда не могу пойти без страха?
- Как мне войти?
- Я отсюда выйду?
- Где находят свое место дети и подростки?
- Куда девать мусор?
- Можно говорить все?
Текст на столе справа:
По дороге в школу, детский сад, на работу или к друзьям мы, едва выйдя из дома, встречаем людей, с которыми пользуемся одним общественным пространством: улицей, транспортом, детскими площадками и т. д. Иногда мы доходим до предела своего терпения. Из-за небрежно припаркованных автомобилей, велосипедов или скутеров. Потому что на тротуаре мало места или потому что нам приходится долго ждать общественный транспорт. Все это может нас переполнить, и нам будет хотеться выпустить пар. Но не было ли бы гораздо разумнее сохранять хладнокровие, быть внимательным к другим и без стресса добраться до пункта своего назначения? Дорога — настоящий вызов для нашей толерантности!
Стол, инструкция к игре:
Будь то в городе или деревне, мы живем вместе. Улицы пересекаются с улицами, а люди с людьми, иногда становится тесно, а иногда возникает стресс.
Представьте себе, что Вы — шар. Двигайтесь по лабиринту очень осторожно, старайтесь при этом исходить из ситуации и возникающих вопросов. Как вы реагируете в разных ситуациях и как обстоят дела с нашими взаимоотношениями и тактичностью?
Тут ніколи і вгору подивитися! Будь то в селі чи в місті, ми щодня зустрічаємося з різними людьми та часом потрапляємо в ситуації, з якими не завжди просто впоратися.
За допомогою магнітної ручки пересувай кулю лабіринтом і дивися, які конфліктні ситуації тобі траплятимуться на цьому шляху. На стіні перед собою ти знайдеш запитання, які супроводжують процес.
Стіна спереду:
- Чи завжди я маю відразу виходити із себе?
- Чи можу я чимось допомогти?
- Чи я достатньо звертаю увагу на потреби інших?
- Тротуар чи стоянка?
- Чому я не відчуваю себе в безпеці скрізь, куди можу піти?
- Як мені сюди увійти?
- Чи зможу я звідси вийти?
- Де знайдуть своє місце діти та молодь?
- Куди подіти сміття?
- Чи можна говорити все, що спаде на думку?
Текст на правій стороні столу:
Дорогою до школи, дитячого садка, на роботу чи до друзів ми, ледь вийшовши з дому, зустрічаємо людей, з якими ми користуємось одним громадським простором: вулицею, громадським транспортом, дитячими майданчиками тощо. Часом це стає справжнім випробуванням для нашого терпіння: недбало припарковані автомобілі, велосипеди чи скутери, бо на тротуарі і так замало місця, громадський транспорт, бо на нього доводиться довго чекати тощо. Тоді, якщо уривається терпець, нам необхідно випустити пару. Чи не було б набагато розумніше зберігати холоднокровність, бути уважним до інших та діставатися до пункту свого призначення без стресу? Дорога – справжній виклик нашій толерантності!
Стіл, інструкція до гри:
Будь то в місті чи на селі, ми живемо разом. Вулиці стикаються з вулицями, люди стикаються з людьми, часом стає тісно, а часом виникає стрес.
Уяви собі, що ти – куля. Рухайся лабіринтом зі усією делікатністю. Намагайся при цьому виходити із ситуацій та відповідати на запитання, що виникають обабіч. Як ти реагуєш в різних ситуаціях? І як справи з нашими взаєминами й тактовністю?
Mücadele bölgesi sokak!?
Burada daire çiziyoruz! İster taşrada ister şehirde olsun – her gün çeşit çeşit insanla tanışıyor ve bazen de kolay halledilemeyen durumlarla karşılaşıyoruz.
Mıknatıslı kalemi kullanarak küreyi labirentten geçir ve yolda hangi çatışma durumlarıyla karşılaştığına bak. Önündeki duvarda bu konuyla ilgili yanıtlayabileceğin sorular bulabilirsin.
Duvar ön taraf:
- Hep mi hemen çılgına dönmeliyim?
- Burada nasıl yardım edebilirim?
- Başkalarına dikkate ediyor muyum?
- Mesela kaldırımda veya otoparkta?
- Neden korkmadan her yere gidemiyorum?
- Buraya nasıl girebilirim?
- Buradan çıkabilir miyim?
- Çocuklarla gençlerin yeri neresi?
- Çöpü ne olacak?
- Aklıma geleni söyleyebilir miyim?
Metin masa sağ taraf:
İster okul, ister kreş, ister iş isterse de arkadaşlar olun, nereye gidersek gidelim – evden çıkar çıkmaz kamusal alanları paylaştığımız insanlarla karşılaşırız: sokaklar, toplu taşıma araçları, oyun parkları vesaire. O zaman da bazen sabrımızın sınırına ulaşırız. Dikkatsizce park edilmiş arabalar, bisikletler veya skuterler yüzünden olabilir. Belki kaldırım daralır, belki de uzun süre toplu taşıma araçlarını beklemek zorunda oluruz. O noktada bütün bunlar bize fazla gelebilir ve öfkemize yol vermek isteyebiliriz. Sakinliğimizi korumak, başkalarına saygılı olmak ve stres yaşamadan hedefimize ulaşmak daha akıllıca olmaz mı? Sokaklar hoşgörümüzü tam anlamıyla sınayan yerlerdir!
Masa, oyun kuralları:
İster şehirde, ister taşrada yaşayalım, sonuçta bir arada yaşarız. Sokaklar sokaklarla buluşur, insanlar insanlarla karşılaşır, bazen alan daralır, bazen de stres yaşarsın.
Bir top olduğunu hayal et. Labirentin içinde sezgilerinle hareket et. Bu sırada duvarlara çizili durumlar ve sorular seni yönlendirsin. Farklı durumlarda nasıl tepki verirsin ve bir arada yaşam ve saygı konusunda durum nedir?