Annette von Droste Hülshoff
(geb. 1797 auf Burg Hülshoff bei Münster – gest. 1848 in Meersburg)
„Nimm' mich, wie Gott mich hat gemacht, Und leih' mir keine fremden Züge!“ *
Annette von Droste-Hülshoff fand im Schreiben die Möglichkeit, gegen starre Rollenmuster aufzubegehren.
Anna Elisabeth Franzisca Adolphina Wilhelmina Ludovica Freiin von Droste zu Hülshoff – so lautet der vollständige Name der Lyrikerin und Komponistin, die zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichter:innen des 19. Jh. zählt. Die Katholikin, die aus einer der ältesten Adelsfamilien Westfalens stammte, lebte in einer Zeit, in der traditionelle Rollenbilder den Alltag von Männern und Frauen bestimmten. Untypisch für diese Zeit erhielt sie in ihrem Elternhaus eine umfassende Bildung, die über das hinausging, was Mädchen – auch solchen aus der Adelsschicht – für gewöhnlich zu lernen erlaubt war.
Mit ihrem künstlerischen Schaffen versuchte sie aus dem Korsett gesellschaftlicher Zwänge auszubrechen. Bekanntheit erlangte sie vor allem für ihre Landschaftslyrik und die „Westphälischen Schilderungen” in ihrer einzig vollendeten Novelle „Die Judenbuche” von 1842. Annette von Droste-Hülshoff starb nach langer Krankheit im Alter von 51 Jahren. Ihr Wunsch aber, man möge sie in 100 Jahren noch kennen und lesen, hat sich erfüllt.
* Droste-Hülshoff, A. von, An einen Freund, in: Winfried Wörsler (Hrsg.) Annette von Droste-Hülshoff. Historisch-kritische Ausgabe, Bd. II,1, 1994.