Methode 3: Brainstorming in Murmelgruppen

Lernziele

Die TN setzen sich mit der Bedeutung von Demokratie, Vielfalt und Werten des sozialen Zusammenlebens in einer Gesellschaft auseinander und reflektieren sowohl Potentiale als auch Defizite und Dilemmata einer Demokratie. Sie stärken ihre Fähigkeit zur Empathie, indem sie sich in die Lage anderer Menschen hineinversetzen, eigene Bedürfnisse und Emotionen wahrzunehmen, aber auch ein Verständnis für die Bedürfnisse und Emotionen anderer entwickeln.

Übung (15 Min)

Murmelgruppen: Die TN diskutieren kurz (10 Min) mit einer:m Sitznachbar:in oder zu dritt über die folgenden Fragen:

• Was versteht ihr unter Demokratie?
• Welche Vorteile, welche Probleme und Herausforderungen bringt eine Demokratie eurer Meinung nach mit sich?

Anschließend teilen sie ihre Ergebnisse mit der gesamten Gruppe. Die Teamenden halten relevante Punkte auf Moderationskarten fest. Dabei werden die Beiträge nach Potentialen und Defiziten auf unterschiedliche farbigen Moderationskarten getrennt und visualisiert. Die Teamenden clustern die Moderationskarten, während die TN ihre Ideen vorstellen.

Zusammenführung (5 Min)

Die Teamenden runden die Übung ab, indem sie erneut betonen, dass eine Demokratie wertvolle Potentiale, aber eben auch Defizite oder Herausforderungen bürgt.
Dabei werden die gesammelten Ideen der TN durch untenstehende Beispiele ergänzt. Beispiele für Potentiale, die hierbei aufgeführt werden können, können sein:

– Möglichkeiten der Teilhabe und Mitsprache in Entscheidungsprozessen
– Schutz von “Minderheiten”-Gruppen
– Kreativität und Flexibilität durch Meinungsvielfalt und offene Diskussionen
– Schutz individueller Freiheiten und Rechte
– Möglichkeit der friedlichen und geregelten Konfliktlösung
– Legitimation von politischen Entscheidungen durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung
– Schutz vor Machtmissbrauch Einzelner
– Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung

Beispiele für Defizite, die ebenfalls Einklang in die abschließenden Ausführungen der Teamenden finden sollte sind:

– Ungleiche Machtverhältnisse und Einflussnahme von Interessengruppen
– Einschränkung von “Minderheiten”-Rechten bzw. fehlende Teilhabe- und Partizipationsmöglichkeiten von bestimmten Gruppen je nach Nationalität, Herkunft, sozialem Status etc.
– Hürden bei der Umsetzung von Entscheidungen und Zielen

Hinweise:

Es ist wichtig, im Rahmen der Methode anzuerkennen, dass es unterschiedliche Meinungen und Ansichten geben kann. Wichtige Elemente für eine Diskussion auf Augenhöhe sind hier unter anderem aktives Zuhören, Offenheit für andere Meinungen und sachliches Argumentieren. Es ist wichtig, dass die TN im Rahmen der Zusammenführung auch nach eigenen Erfahrungen mit politischen Systemen und/ oder Diskriminierung gefragt werden. Hieraus kann sich gegeben falls auch ein längeres Gespräch ergeben, dass je nach Zeit zugelassen werden sollte.